Von der unverwüstlichen Leichtigkeit des Seins. Zum Thema Plastik
RADIOINTERVIEW MIT BETTINA REICHL, VPZ, REDAKTION: JULIANE NAGILLER
Plastik kann viel, trägt viel, umhüllt viel. Es ist elastisch, temperaturbeständig, wasserdicht, billig. Es macht Autos und Flugzeuge leichter, Regen erträglich und die berühmten Tupperware Partys attraktiv. In den 1960er Jahren war Plastik ein Hit. Heute ist es ein Problem. Das Allround-Material ist biologisch nicht abbaubar und zehrt vom knapper werdenden Erdöl. 32 Millionen Tonnen Plastikmüll kleiden unseren Planeten – pro Jahr. Gigantische Mengen davon treiben in den Weltmeeren – an der Meeresoberfläche genauso wie in mittleren Tiefen, am Meeresgrund und an den Stränden.
In den großen Müllstrudeln im Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean massieren sich die Kunststoffpartikel auf allen Höhen der Wassersäule, manche sprechen von ganzen Müllinseln so groß wie Deutschland. Noch kann man eine solche weder betreten noch mit einem Schiff rammen, doch ist die Konzentration des Kunststoffs alarmierend. Abertausende Seevögel und Meeressäuger verhungern jährlich mit vollem Magen, gefüllt mit Plastik. Mikroplastik gelangt in die Nahrungskette von marinen Organismen, Fischen und letztlich des Menschen. Nicht endemische Arten nutzen den Müll als Transportmittel und migrieren quer über die Ozeane, was die Stabilität der Ökosysteme oder die Riffe herausfordert.
Soviel Müll inspiriert, über Recyclingmethoden nachzudenken, Müllseminare zu veranstalten, Bambusbesteck und Laubteller aufzudecken. Das Plastiksackerlverbot in Österreich steht vor der Tür. Wird es bald neben „Flugscham“ auch die „Plastikscham“ geben? Können wir nach gut 50 Jahren plastifiziertem Alltag überhaupt noch ohne Plastik leben? Eine Ehrenrettung mit Exit-Strategien.
Mit Beiträgen von Alexandra Augustin, Dominique Gromes, Juliane Nagiller, Marlene Nowotny, Maria Reininger, Astrid Schwarz, Bea Sommersguter und Roman Tschiedl.
Nylon, Perlon, Dederon
Wie das Nylon und sein deutsches Pendant Perlon, die ersten vollsynthetischen Kunstfasern der Welt, zum kriegswichtigen Werkstoff wurden und neue Erotik in die Kleidung brachten.
Gestaltung: Roman Tschiedl
Plastikpest in Südostasien
Plastikteppiche im Pazifik kennt jeder, aber an den Stränden Balis und Thailands bietet sich ein wüstes Bild: Erlebnisbericht von einem Urlaub in Bali. Zahnbürstln und Plastiksackerl im Meer. Das Meer ist so gut wie unbenutzbar.
Gestaltung: Maria Reininger
Plastik-Alternativen
Bioplastik braucht mehrere Wochen, um sich zu zersetzen. Mais und Kartoffel haben eine miese Ökobilanz. Über wissenschaftliche Plastikversuche und das upgrading von Plastik.
Gestaltung: Juliane Nagiller
Leben ohne Plastik
Ist es möglich, und wenn ja, wie schwierig ist es? Bericht aus dem niederösterreichischen St. Valentin, eine Gemeinde, die möglichst schnell Plastikfrei werden will.
Gestaltung: Bea Sommersguter
Was passiert mit meinem Yoghurtbecher?
Welche Arten Plastik werden tatsächlich recyclet und wieviel? Was wäre alles möglich, würde die Industrie nur besser mitspielen? Wo sind in Österreich die Vorzeige-Bundesländer? Zahlt sich recyclen überhaupt aus, oder ist es eh zu teuer? Eine Auflösung von Gerüchten und Halbwissen in einem Bereich, in dem viel gelogen und geschwindelt – und am Ende eh verbrannt wird?
Gestaltung: Astrid Schwarz
Revolution im Möbeldesign
Ein kleiner Familienbetrieb in Wien hat sich auf Plastikproduktion für den Kunst- und Kultursektor verlegt. Ein Betriebsausflug.
Gestaltung: Dominique Gromes
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